Domschatzkammer

Kirchenschatz und Welterbe

Elfenbeinsitula

Im Jahre 1862 entdeckte man, dass der Schaft des Buchpultes am Heinrichsambo (1002-1014) im Dom ursprünglich ein eigenständiges Kunstwerk gewesen war. Es handelte sich um ein kostbares ottonisches Eimerchen (lat. situla) für Weihwasser. Das kleine Kunstwerk wurde wenig später mit einem Metalleinsatz und Henkeln sowie Edelsteinbändern versehen, um es in der Liturgie einzusetzen. Seit 1931 wird die Situla nicht mehr genutzt.

Bis heute ist umstritten, ob die Situla bereits in ottonischer Zeit oder erst später am Ambo angebracht wurde. Aus dem Stoßzahn eines Elefanten herausgearbeitet, nimmt das kleine Gefäß Bezug auf die Architektur der Aachener Marienkirche (heute Dom). Es greift deren achteckigen Grundriss, die Zweigeschossigkeit und die Säulenstellungen des oberen Umgangs auf.

Wie die Marienkirche selbst deutet auch die Situla die Himmelsstadt – das Himmlische Jerusalem – an. In der unteren Zone stehen acht Wächter vor den Toren der Sstadt, darüber sind Erzbischöfe, Bischöfe, ein Abt und ein König um den heiligen Petrus gruppiert. Diese Zusammenstellung ist wohl als Sinnbild einer idealen kirchlichen Ordnung der Welt zur Zeit der ottonischen Könige zu verstehen.

Mittelrhein/Lotharingien, um 1000

 

 

 

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