Goldener Buchdeckel
Der Goldene Buchdeckel ist ein Zeugnis für das Zusammenspiel östlicher und westlicher Kunst in der Ottonenzeit. Die byzantinische Elfenbeintafel, ehemals Bestandteil eines privaten Klapp- oder Reisealtars, zeigt ein im byzantinischen Reich besonders verehrtes Marienbild, die Hodegetria (altgriechisch „Wegweiserin“), die auf das Christuskind weist. Die Tafel wurde in die Mitte eines Buchdeckels gesetzt, der zu Beginn des 11. Jahrhunderts das damals bereits 200 Jahre alte karolingische Evangeliar neu bekleiden sollte.
Rechts und links der Elfenbeintafel sind die vier Evangelistensymbole angeordnet, ober- und unterhalb Szenen aus dem Leben Jesu: Geburt, Kreuzigung, Auferstehung und Himmelfahrt. Die Darstellungen sind in Gold getrieben. Mit Edelsteinen besetzte Schmuckbänder und farbige Emails gliedern und rahmen den kostbaren Einband.
Elfenbeintafel: Byzanz, spätes 10. Jahrhundert; Einband: westdeutsch (rheinisch), um 1000/10