Schlösser des Marienschreins
Seit 1349 wird der Marienschrein im Chor des Aachener Doms alle sieben Jahre geöffnet. Die darin aufbewahrten Heiligtümer werden den Pilgern und Gläubigen gezeigt, das nächste Mal im Juni 2023. Nach Ende der Heiligtumsfahrt wird der Schrein mit einem eigens dafür angefertigten Vorhängeschloss verschlossen.
Das Schlüsselloch wird mit Blei ausgegossen. Damit soll symbolisch sichergestellt werden, dass bis zur nächsten Heiligtumsfahrt niemand den Schrein öffnet. So muss der Bügel des Schlosses am Beginn der folgenden Wallfahrt zerbrochen werden.
Seit Beginn des 20. Jahrhunderts werden die alten Schlösser verwahrt. Sie zeigen die künstlerische Auffassung und die Möglichkeiten ihrer jeweiligen Entstehungszeit: Im Ersten Weltkrieg reichte es nur für ein einfaches Vorhängeschloss, später wurden sie größer und prächtiger. Nach dem II. Weltkrieg entwickelten sich die Schlösser zu kleinen Kunstwerken mit symbolischem Gehalt.
Aachen, 1909 bis heute
